ZYTOLOGIE

Es werden im Institut jährlich etwa 15.000 gynäkologische Abstrichpräparate und über 2.000 extra­gynä­kologische Präparate untersucht. Bei letzteren handelt es sich um Ergusspunktate, Urin, Abstriche z.B. aus der Mundhöhle oder von der Mamille sowie um Punktate von Raum­forderungen verschiedener Organe, z.B. Schilddrüse, Lymphknoten, Speicheldrüse.

Je nach Art der Einsendung (Flüssigkeit oder fertige Ausstriche, fixiert oder unfixiert) erfolgt die Weiterbehandlung und Färbung. Siehe auch „Einsendeempfehlungen“.

Bei Bedarf können auch bei zytologischem Untersuchungsgut immunologische Methoden zur näheren Charakterisierung in Frage stehender Zellen angewendet werden, z.B. zur Klärung der Frage eines Primär­tumorsitzes oder zur näheren Typisierung von Zellen des lymphatischen Systems.

Insbesondere für zytologisches Untersuchungsgut ist die Methode der DNA–Zytophotometrie geeignet, mit der Aussagen zur Dignität bzw. zur Malignitätsgraduierung möglich sind.

Im Bedarfsfall kann mit einer zytologischen Schnellfärbung in wenigen Minuten eine erste Aussage zur Dignität oder zur Art der Zellen in einem Punktat möglich sein.

GYNÄKOLOGISCHE ZYTOLOGIE – Zervixkarzinomscreening ab 01.01.2020

MOLEKULARPATHOLOGIE

Zur Erregerdiagnostik (HPV, jedoch auch viele andere) und zur in der klinischen Praxis ständig an Bedeutung zunehmenden Feststellung bestimmter molekularer Charakteristika von Tumoren dient das mole­kular­pathologische Labor. Hier werden Methoden wie die Polymerase-Chain-Reaction (PCR) mit anschließender Gel-Elektrophorese, Fragmentanalyse oder Sequenzierung, real time PCR und Hybridisierungen, in erster Linie Fluoreszenz-in situ-Hybridisierungen (FISH), jedoch auch Chipron-Tests und die Silber-Imprägnations-in situ-Hybridisierung (SISH) durchgeführt.

Im Herbst 2012 wurde der Endopredict-Test für Mamma­karzinome etabliert.
Im Jahr 2016 wurde das „Next Generation Sequencing“ (NGS) eingeführt.

Die Palette der durchgeführten Untersuchungen wird ständig den klinischen Anforderungen angepasst und unterliegt somit einem gewissen Wandel. Seit 2023 ist auch die ESR-Untersuchung mittels Liquid Biopsy etabliert.

IMMUNHISTOCHEMIE

Die Immunhistochemie (IHC) und -zytologie hat sich in den letzten rund vierzig Jahren zu einer bedeutenden methodischen Richtung der Histochemie entwickelt. Zunehmend werden immunhistochemische Techniken zur Klärung von Fragen auf den Gebieten der funktionellen Morphologie und Zellbiologie herangezogen. Mittels IHC lassen sich insbesondere in der Tumordiagnostik Fragen zur Art und Herkunft von Zellen und zu speziellen, ggf. auch therapeutisch bedeutsamen Eigenschaften beantworten. Moderne Tumordiagnostik ist deshalb ohne IHC nicht mehr denkbar.

In unserem Institut stehen mit einem Stamm speziell qualifizierter Medizinisch-Technischer Laborassistentinnen, einem umfangreichen Panel von Antikörpern und mit modernen Sakura-Automaten ausreichende Kapazitäten auch für ein großes Arbeitsaufkommen zur Verfügung.

Die sachgerechte Anwendung immunhistochemischer Verfahren erfordert neben medizinisch-technischer Erfahrung spezielle Kenntnisse im Umgang mit mono- und polyklonalen Antikörpern für die Antigen-Antikörper-Nachweisreaktion.

Im Rahmen der Qualitätssicherung sind mittlerweile zahlreiche immunhistochemische Färbeprotokolle standardisiert. Das Institut nimmt an angebotenen Ringversuchen teil.

MAMMASCREENING

Am 1. April 2006 startete das Mammascreening in der Einheit Hannover mit der Fachärztin für Diagnostische Radiologie Frau Rathmann als Programmverantwortlichem Arzt. Alle Fachärzte unseres Institutes hatten zu dem Zeitpunkt die fachlichen und organisatorischen Voraussetzungen zur Zulassung als Screeningpathologen erfüllt, so dass unser Institut von Beginn an die pathologischen Untersuchungen der im Rahmen des Screenings anfallenden high speed-Stanzbiopsien und der Mammotom-Vakuumbiopsien durchführt.